Routinen sind essenziell für unser Leben. Im Laufe der Evolution haben sich Routinen als wichtiges Mittel erwiesen, Energie zu sparen und damit unser Überleben zu sichern. Immer wenn wir Dinge mehrmals machen, werden die bewusst ausgeführten Handlungen in einen Automatismus überführt, der dann im besten Fall völlig unbewusst ablaufen kann. Dadurch müssen wir uns nicht mehr darauf konzentrieren und sparen somit Energie und auch andere Ressourcen. Ein gutes Beispiel hierfür ist das Betätigen des Kupplungspedals beim Autofahren. Der Fahränfanger muss sich am Anfang noch darauf fokussieren, aber nach ein paar Fahrstunden funktioniert das in den meisten Fällen völlig automatisch.
Müssen wir nun aber in unserer Zeit wirklich noch (Körper-)Energie sparen im Sinne einer zu erwartenden Nahrungsknappheit? Zwei Drittel der Männer und die Hälfte der Frauen in Deutschland sind übergewichtig. Ein Viertel der Erwachsenen ist stark übergewichtig (adipös) [1]. Damit liegt es auf der Hand, dass wir zumindest in Deutschland kein Nahrungmangel vorliegen haben, denn jedes Kilo, was wir zunehmen, kommt aus unserer Nahrung. Es entsteht nicht aus nichts. Wir könnten also unsere “überschüssige” Energie dazu nutzen, unser Leben wieder etwas bewusster wahrzunehmen.
Wenn wir nun unser Leben anschauen, dann können wir viele Abläufe entdecken, die an vielen Tagen gleich ablaufen. Zähneputzen, Kaffeekochen, Anziehen, Fahrt zur Arbeit usw. Und dass wir uns oft gar nicht an die Details erinnern können, während wir diese Dinge tun, ist ein Zeichen für Routine. Je mehr also unser Leben aus gleichen Abläufen besteht, desto größer ist die Gefahr, dass uns Bewusstheit verloren geht – denn bei Routinen handeln wir unbewusst. Und hierin liegt eine große Gefahr. Wir kommen aus dem Flow!
Der Flow befindet sich zwischen Überforderung (Burn Out) und Unterforderung (Bore Out = Langeweile). Dazu später mehr in einem eigenen Artikel.
Quellen: [1] Robert Koch-Institut 2014, Studie DEGS1