Wenn wir den Weg der Veränderung gehen und bedingungslos zulassen, dass es anders werden darf, dann kann dies letztendlich auch in unser Leben treten. Aber gerade diese Bedingungslosigkeit ist erforderlich, um es geschehen zu lassen. Und was das Beste daran ist, die Veränderung betrifft immer auch uns. Wenn wir nicht bereit sind, uns zu ändern, dann wird sich auch unsere Welt nicht ändern. Denn wir nehmen unsere Welt so wahr, wie wir sind. Wenn sich unsere Überzeugungen und Regeln nicht ändern, dann bleibt im Grunde unser innerer Kern in einer Schleife zurück, der die Wendung zum Glück nicht zulässt. Wir würden in diesem Fall selbst zum Verhinderer unseres eigenen Glückes werden. Das beste Beispiel liefern Partnerbeziehungen, die gewechselt werden, ohne den inneren Kern unseres Selbst zu verändern. Diese Schleife entsteht, da wir vermeintlich mit dem anderen nicht mehr können [1]. Es kann sein, dass wir es nicht mehr aushalten, und wir spüren den Ruf nach Veränderung in uns. Einige Menschen betrachten diesen Umstand als solchen, dass der Partner ausgewechselt werden muss. Und schon setzt sich das Spiel in Gang. Durch die Neuartigkeit des anderen geraden wir in eine Euphorie, alles richtig gemacht zu haben. Doch nach einigen Monaten, spätestens nach zwei bis drei Jahren, stellt sich dann Ernüchterung ein und ein erneuter Ruf nach Veränderung kann sich in uns breit machen.
Wie kommt es, dass sich dieses Phänomen so oft wiederholt? Das liegt darin begründet, dass der Ruf nach Veränderung hauptsächlich unseren inneren Kern betrifft. Diesen müssen wir verändern. Allein der äußere Umbau unserer Beziehungen, beispielsweise durch Auswechseln der Partner, bringt uns unserem Heil nicht näher. Und an dieser Stelle lohnt sich der Blick auf das Wort Heil. Heil werden bedeutet so viel wie ganz werden. Wir wollen also Ganzheit erfahren [2]. Um dies erreichen zu können, dürfen wir uns auf die Suche begeben, um das zu suchen, was uns fehlt. Dies kann uns keiner von außen geben und wir müssen es in unserem Inneren finden. Dies bedeutet letztendlich, dass es nicht unbedingt notwendig ist, dass Paare sich trennen, wenn die Veränderung anklopft. Wenn es uns gelingt, nach innen zu schauen und zu erkennen, was fehlt, dann können wir uns verändern. Wir können alte und nicht mehr zeitgemäße Überzeugungen loslassen und damit Raum schaffen für Neues. Im Laufe des Lebens dürfen wir überprüfen, ob unser Regelwerk, auf welchem unsere Weltanschauung aufbaut, wirklich unseres ist. Vieles davon haben wir als Kinder anstandslos von unseren Eltern übernommen. Und auch diesen ging es so und sie haben vieles von ihren Eltern übernommen.
Kein Wunder also, dass wir an manchem Glück vorbeischauen, weil wir den Blick in die falsche Richtung ausgerichtet haben. Diejenigen unter uns, die als erstes die Veränderung an ihrem inneren Kern beginnen, dürfen aus dem Ozean des Glückes schöpfen. Denn sie wachsen an ihren Herausforderungen und beginnen bewusst die fehlenden Puzzleteile zum Heil zu finden. Ein Teil nach dem anderen formt ein neues Bild. Und so, wie es in unserem Inneren sich ändert, so verändert sich unsere Welt im Außen. Viele Menschen, die diesen Weg gegangen sind und gehen, können berichten, dass es nach der Krise viel schöner ist, als es vorher war. Das Leben ist uns wohlgesonnen, wir müssen es nur zulassen. Die Liebe, die viele vergebens suchen, kann sich in unserem Leben nur zeigen, wenn wir sie auch tief in unserem Inneren fühlen. Und dies gilt an erster Stelle uns gegenüber. Wenn wir uns selbst im Grunde verachten und uns selbst nicht lieben können, wie wollen wir dann andere Menschen lieben können? Welcher Mensch soll es mit uns aushalten, wenn wir es mit uns selbst nicht aushalten? Wenn diese grundlegenden Prinzipien verstanden wurden, dann erfahren wir, was Resonanz bedeutet. Resonanz ist ein Naturgesetz, welches beschreibt, dass wir mit den Dingen im Außen in Resonanz gehen, die auch in unserem Inneren vorhanden sind (siehe Blogbeitrag). Wie der Bauch einer Gitarre, der anfängt mit der Frequenz der vibrierenden Saiten zu schwingen, um so den Klang zu verstärken. Wenn wir also unseren inneren Kern auf Liebe und Mitgefühl programmieren, dann begegnet uns dies auch durch die Menschen, die uns in unserem Leben umgeben. Wir ziehen das an, von dem wir in unserem Inneren überzeugt sind [3]. Und nun kennen wir das einfache und doch oft unbeachtete Rezept für ein glückliches und liebevolles Leben. Erst wenn wir uns selbst wahrhaftig lieben, können wir für andere wahre Liebe empfinden und dann wird diese auch sichtbar in unser Leben treten.
carpe diem
[1] Zurhorst, E.-M.; Liebe dich selbst und es ist egal, wen du heiratest; Goldmann; 2004
[2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache; 2023
[3] Byrne, R.; The Secret – Das Geheimnis; Arkana; 2007